Klinik für Kinder- & Jugendmedizin, Neonatologie

In unserer Klinik werden Kinder und Jugendliche vom Frühgeborenen bis zum Alter von 18 Jahren behandelt. Ärzte und Pflegende haben eine fachspezifische Weiterbildung absolviert, welche sich an den speziellen Bedürfnissen der jungen Patienten orientiert. Sie arbeiten multiprofessionell mit den Kinderpsychologen und Kinderpflegerinnen unserer Fachabteilung zusammen. Die Möglichkeit der Mitaufnahme eines Elternteils sorgt für ein kindgerechtes und familienzentriertes Umfeld.

Zur Diagnosestellung stehen uns ein leistungsfähiges Labor, Ultraschall, EKG, EEG, ein Lungenfunktionslabor und weitere modernste Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sind jederzeit computer- und kernspintomographische Untersuchungen möglich.

Besondere Schwerpunkte unserer Tätigkeiten liegen auf den Gebieten:

  • Neonatologie und Kinderintensivmedizin
  • Neuropädiatrie und Epileptologie
  • Diabetologie
  • Kinderkardiologie

Unsere Notfallambulanz ist rund um die Uhr und auch am Wochenende besetzt. 

Leistungsspektrum  

Das Leistungsspektrum unserer Klinik umfasst:

  • Abklärung und Therapie bei Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf Epilepsie, Entwicklungsverzögerung, Kopfschmerzen, Behinderung
  • Abklärung von Wachstumsstörungen (Minderwuchs, Hochwuchs) und Wachstumshormontherapie
  • Abklärung, Therapie, kontinuierliche Betreuung Schulung (Gruppen-, Einzel-) und Beratung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus
  • EEG mit Videoüberwachung
  • Entwicklungstestung
  • Herzechokardiographie
  • humangenetische Beratung in Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Bonn
  • Intelligenztestung
  • Langzeit-EKG
  • Neurophysiologische Untersuchung (AEP, SEP, VEP, NLG)
  • pH-Metrie
  • Ultraschalldiagnostik
  • H2-Atemtest


Unser Leistungsspektrum im Bereich Diabetologie:

  • Erst- und Neueinstellungen ambulant und stationär
  • Insulinpumpenschulung
  • Messung mit dem kontinuierlichen Glucosesensor


In Deutschland wachsen etwa 20.000 Kinder und Jugendliche mit einem Diabetes mellitus auf. Bis auf wenige Ausnahmen handelt es sich dabei immer um den Typ1 Diabetes. Von Beginn an ist hierbei eine Behandlung mit Insulininjektionen erforderlich. Nach Erkrankungsausbruch werden die Kinder ggf. zusammen mit ihren Eltern in unsere Klinik für Kinder- und Jugendmedizin aufgenommen. Hier erfolgt die Ersteinstellung und ausführliche Schulung der Kinder und Eltern. Nach der Entlassung müssen die Familien in unterschiedlichsten Alltagssituationen den Anforderungen des Diabetes gerecht werden. Die Therapie muss fortlaufend den sich im Laufe der Entwicklung wandelnden Ansprüchen der Kinder und Jugendlichen angepasst werden. Schrittweise sollen die Kinder zur Selbstständigkeit und Eigenverantwortung hingeführt werden. Nur hierdurch ist auf lange Sicht eine gute Krankheitsakzeptanz zu erreichen.

Regelmäßig finden Diabetes-Schulungswochen für Gruppen statt, in denen gemeinsam je nach Alter der Umgang mit Diabetes im Alltag geübt wird. In diesen Wochen können die Kinder in entspannter Atmosphäre testen, welchen Einfluss die verschiedenen Tätigkeiten auf ihre Erkrankung haben.

Weitere Leistungsangebote sind außerdem:

  • Untersuchung von Kindern und Jugendlichen mit Verdacht auf psychosomatische Erkrankungen, Erstellung von Befundberichten für den Arztbrief, Beratung der Eltern
  • Betreuung von organisch schwer erkrankten bzw. chronisch kranken oder verunfallten Kindern und Jugendlichen, Betreuung der Eltern
  • Begleitung von Eltern verstorbener Kinder und Jugendlicher
  • Beratung der Mütter von Säuglingen mit Fütter-, Regulations- oder Interaktionsstörungen
  • Psychotherapie von stationär aufgenommenen anorektischen oder bulimischen Jugendlichen
  • Durchführung von Schulungen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 (gemeinsam mit einer Diabetesberaterin sowie einer Diabetesassistentin)
  • Begleitung von Eltern extrem frühgeborener Kinder oder in anderer Form intensivpflichtiger Kinder und Jugendlicher auf der Station
  • Testdiagnostik von entwicklungsverzögerten oder anfallskranken Kindern und Jugendlichen der neuropädiatrischen Ambulanz, Erstellung von Befundberichten, Beratung der Eltern gemeinsam mit
  • Diagnostik von Kindern mit ADS, Beratung der Eltern, Erstellung eines Befundberichts

Intensivmedizin & Neonatologie  

In unserer Abteilung für Neonatologie und Intensivmedizin werden Kinder angefangen bei kleinsten Frühgeborenen um 500 g bis zu reifen am Termin geborenen Neugeborenen sowie intensivbehandlungsbedürftige Kinder aller Altersgruppen behandelt. Zusammen mit unserer Abteilung für Geburtshilfe bilden wir ein Zentrum höchster Versorgungstufe Perinatalzentrum Level I. Jährlich werden ca. 45 Kinder unter 1500 g versorgt.

Bereits vor der Geburt werden bei Müttern mit Risikoschwangerschaften durch die Frauenärzte betreut. Bei speziellen Fragestellungen kann möglichst früh ein Gespräch über Probleme, die auf das Neugeborene nach der Geburt zukommen können, mit einem Neonatologen (Neugeborenenarzt) geführt werden.

Wir können heute Frühgeborene ab 24 Schwangerschaftswochen am Leben halten - das entspricht etwa einem Geburtsgewicht von 500 g. Ihre Hauptprobleme resultieren aus Unreife von Gehirn, Lunge und Verdauungstrakt. Dennoch betragen die Überlebenschancen bei Kindern mit einem Geburtsgewicht von 500-1500 g rund 90 Prozent und auch die Überlebensqualität ist zunehmend besser geworden. Bis zur Entlassung eines Frühgeborenen vergeht mindestens die Zeit, die das Kind zu früh geborenen wurde.

Um den fehlenden Schutz und die Versorgung durch den Mutterleib zu „ersetzen“, sind zahlreiche medizinische Maßnahmen je nach individuellen Problemen erforderlich: Inkubatorpflege, künstliche Beatmung, künstliche und Muttermilch Ernährung, medikamentöse Behandlung und intensive Überwachung durch Kinderkrankenschwestern, Ärzte und technische Geräte. Wichtig ist dabei auch die Nähe der Eltern, welche bei uns zu jeder Zeit willkommen sind und frühzeitig in die Betreuung ihrer Kinder einbezogen werden. Dazu gehören auch der Besuch von Geschwistern und intensiver Körperkontakt zwischen Eltern und Kind.

Nachsorge:

Auch nach Entlassung begleiten wir die weitere Entwicklung ihres Kindes in den nächsten zwei Jahren in unsere neonatologischen Risikosprechsunde und leiten ggf. Unterstützung und notwendige Fördermaßnahmen ein. Für die nicht vorhersehbaren Notfälle außerhalb des Perinatalzentrums besteht ein Neugeborenen-Notfalltransportdienst zu den umliegenden geburtshilflichen Abteilungen.

Kontakt Kinder- und Jugendmedizin, Neonatalogie

Prof. Dr. Ingeborg Rapport
Chefärztin Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie
Ursula Kindisch
Sekretariat Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie