RheinAhrCare Klinik
Joseph-Rovan-Allee 2, 53424 Remagen
Controlling & Rechnungswesen
Krankenhäuser dienen der Daseinsfürsorge und haben den Bedarf der Bevölkerung an Gesundheitsdienstleistungen zu decken. Gleichzeitig sind sie als Unternehmen in einem wettbewerblichen Umfeld wirtschaftlichen Zwängen und Herausforderungen ausgesetzt. Finanziert werden sie dual: Die Betriebskostenfinanzierung (Personal, Medikamente, etc.) erfolgt über die Sozialversicherungsträger (v.a. Krankenkassen), die Finanzierung der Investitionen erfolgt durch das jeweilige Bundesland.
Die Finanzierungsspielräume werden allerdings enger. Seit Jahren steigen die Preise für die Leistungen des Krankenhauses weniger als die Betriebskosten (sog. Kosten-Erlös-Schere). Das zwingt die Einrichtungen dazu, beständig zu rationalisieren und ihre Abläufe zu optimieren. Gleichzeitig finanzieren die Bundesländer im Schnitt nur etwa die Hälfte der notwendigen Investitionen in Gebäude und medizinische Technik, so dass die Krankenhäuser auch hier Wege der Finanzierung finden und beschreiten müssen (z.B. Darlehn). Diese Wege eröffnen sich aber nur bei einer entsprechenden Leistungsfähigkeit des jeweiligen Krankenhauses.
Daraus ergibt sich, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu einer existenziell wichtigen Säule für die Zukunftssicherung des Krankenhauses geworden ist. Geschäftsführung und Krankenhausleitung werden bei dem Ziel der wirtschaftlichen Betriebsführung vom Controlling unterstützt. Das Controlling führt dabei strategische und operative Aufgaben aus.
Das strategische Controlling sichert die langfristigen Erfolgspotenziale von Krankenhäusern mittels verschiedener Instrumente wie Szenarioanalysen, PEST-Analyse, Szenariomanagement oder SWOT-Analysen. Außerdem werden spezielle Analysen durchgeführt (z.B. Businessplanungen bei Etablierung neuer Fachabteilungen).
Das operative Controlling ist von ebenso großer Wichtigkeit. Es sichert die kurzfristigen Erfolge der betrieblichen Führung und bedient sich dabei vor allem der Kostenrechnung (Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung) und weitergehender Steuerungsinstrumente wie der Budgetierung, der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung und der Deckungsbeitragsrechnung. Von großer Bedeutung ist die sogenannte „InEK-Kalkulation“, die zur Identifikation von Erlöspotenzialen und Kostenrisiken dient.
Die Lücke zwischen den strategischen Zielsetzungen (strategisches Controlling) und den operativen Anforderungen (operatives Controlling) wir mittels der sogenannten Balanced Scorecard (BSC) gefüllt. Zielgrößen- und Kennzahlen-orientiert werden die Ziele des Krankenhauses ausgeglichen auf vier Perspektiven (Lernen & Entwicklung, Prozesse, Kunden/Patienten und Wirtschaftlichkeit/Finanzen) verteilt und unter Beachtung ihrer Ursache-Wirkungsbeziehungen verfolgt.
Neben der Planung, Steuerung und Kontrolle des Leistungsgeschehens ist es die Aufgabe des Controllings, die Ergebnisse aufzubereiten und den Entscheidungsträger zu übermitteln.